Ein interessanter Film über Faszien!

Letzten Samstag gab es auf arte einen interessanten Film über Faszien und deren wissenschaftliche Erforschung. In der Mediathek kann er jederzeit noch angeschaut werden: https://www.arte.tv/de/videos/070788-000-A/faszien-geheimnisvolle-welt-unter-der-haut/

 

Mir ist beim Anschauen vor allem die Diskrepanz zwischen Praxis und Wissenschaft aufgefallen - vieles von dem, was da erforscht wird, ist in der Therapie aus der praktischen Erfahrung nichts Neues.

So wird wohl jeder Therapeut die praktische Bedeutung der langen Faszienketten bestätigen und jeder von Euch kann es selbst spüren: Wenn Ihr Euch mit langgestreckten Beinen auf den Boden setzt und versucht, den Oberkörper nach vorne Richtung Beine zu beugen, spürt Ihr wahrscheinlich eine Dehnung irgendwo an der Rückseite der Beine, es ist eine klassische Dehnübung für die rückwärtigen Oberschenkelmuskeln. Versucht als Nächstes, bei der gleichen Bewegung den Fußrücken und die Zehen Richtung Kopf zu ziehen - merkt, ihr, dass die Dehnung sich ganz anders anfühlt? Und wenn Ihr bei der gleichen Bewegung nun den Kopf richtig einrollt, das Kinn ans Brustbein gezogen - fühlt es sich nochmal anders an? Das zeigt, dass die Gewebe der ganzen Rückseite in enger Verbindung stehen, wie die Pioniere der Faszientherapie sagen.

Genauso werden die meisten Therapeuten das Gefühl von Bindegewebe und seiner Eigenspannung unter der Haut kennen und auch wie es ist, wenn es sich löst.

Ich bin begeistert, dass es zunehmend wissenschaftliche Beweise für dieses Wissen gibt und so hoffentlich auch eine breitere Anerkennung - aber in der Praxis bestätigt es eher unser Vorgehen und ist irgendwie auch wieder nicht neu.