Was tun bei... Hexenschuß?

Um diese Frage zu beantworten, müsste man zuerst klären, woher der Schmerz im Einzelfall kommt. Als Hexenschuß wird im Volksmund normalerweise ein plötzlicher starker Schmerz im Rücken mit heftiger Bewegungseinschränkung, Steifheit bezeichnet, der auch in die Beine ausstrahlen kann. So heftig und schmerzhaft das Geschehen, so harmlos ist zum Glück meistens die Ursache des Problems.

Meistens steckt dahinter eine Blockierung des Kreuzdarmbeingelenks oder eine akute Überlastung der Rücken- oder Bauchmuskulatur. Allerdings kann bei anhaltenden (länger als eine Woche ohne Besserung) Beschwerden auch ein Bandscheibenvorfall dahinter stecken und wenn es Gefühlsstörungen oder Taubheit oder Lähmungen in den Beinen gibt, sollten Sie schnellstens einen Arzt aufsuchen, der die Ursache abklären kann.

Sonst können Sie sich zuhause auch selbst helfen, meistens tut Wärme gut, die können Sie in jeder Form anwenden, die Sie mögen. Körnerkissen, warmes Bad, Wärmepflaster, warme Kleidung, die Zugluft abschirmt, was immer Sie wollen. Wenn instinktiv Kälte angenehmer ist, nutzen sie diese. Ansonsten ist Bewegung das Zauberwort, so wenig oder viel sie können und gut tut. Natürlich auch Ruhe und Schonung, z. B. mit Stufenlagerung, die Beine in 90° hochgelegt, aber nicht ausschließlich. Das ist wissenschaftlich inzwischen gut fundiert, Bewegung fördert die Regeneration in allen Fällen, egal welche Ursache hinter dem Hexenschuss steckt. Manchmal kann ein Arzt oder Heilpraktiker mit Chirotherapie also "Einrenken" die entscheidende Hilfe sein, der Physiotherapeut kann die genaue Ursache finden, das heißt welcher Muskel evtl. überlastet ist und mit welchen Techniken und Übungen gelöst werden kann oder Übungen aus dem Faszientraining, die eine Harmonisierung der Muskulatur bewirken, helfen auf dem Weg zur Schmerzfreiheit. Bis dahin sollte man nicht allzu sparsam mit Schmerzmitteln sein, denn ein Teufelskreis aus Schmerz und Verspannung, die wieder zusätzliche Schmerzen verursacht, verstärkt das Problem nur. Zudem weiß die moderne Schmerzforschung, dass sich ein "Schmerzgedächtnis" bilden kann, dass bei der Chronifizierung solcher Probleme eine entscheidende Rolle spielt.

Es gibt also keinen Standardweg, der schnellen Erfolg versprechen kann, jeder muss mit aufmerksamer Beobachtung und fachkundiger Unterstützung seinen Weg zur Schmerzfreiheit finden. Allerdings gibt es keinen Grund, sich mit wiederholten Beschwerden dieser Art abzufinden oder den Schmerz als Dauerbegleiter zu akzeptieren. Es gibt immer Ursachen, die behandelt werden können, und wenn Sie die noch nicht gefunden haben, suchen Sie weiter nach einem Therapeuten, der bereit ist, mit Ihnen weiter zu suchen!